Collaboratory
Das Collaboratory ist der neue digitale Open Space des Lenbachhauses in München.
Er ergänzt und vervollständigt die analogen vier Teile des Hauses um einen fünften digitalen Teil. Das Lenbachhaus lädt Besucher*innen zum Kollaborieren, Interagieren, Kommunizieren und Experimentieren ein. Teile der Sammlung, Künstler*innen des Lenbachhauses sowie ganz neue Bereiche werden dort zu einem Raum verbunden, den Besucher*innen jederzeit, niederschwellig und Inzidenzunabhängig betreten können.
Kugelballet zur Eröffnung am 31.8.2021
Das Collaboratory ist ein 3D-Raum im Browser, der zuerst an Tron erinnert, dann als Kugel berollbar wird und 3D-Elemente mit Interaktionen und Funktionen erfahrbar macht. Der*Die Besucher*in rollt als farbige Kugel mit physikalischen Eigenschaften (Schatten, Beschleunigung, Kollisionen) über die Oberfläche und stösst auf Gegenstände, die Sounds (Mouse on Mars) auslösen oder Lichtinstallationen und -effekte triggern.
Bei manchen Hindernissen gelangt der*die Besucher*in in "Nebenräume", um dort gemeinsam Veranstaltungen zu besuchen oder Ihre Lieblingsgegenstände im virtuellen Laden zu hinterlassen.
Über eine Chatfunktion treten Benutzer*innen in Kontakt, sie können fliegen, rennen und sich gegenseitig verstossen und so kollaborativ Tanzperformances, Rennen, Wellen oder Verstecken spielen ohne Zwang und Restriktionen und vor allem ohne ihre Daten zu hinterlassen oder durch einen komplizierten Loginprozess zu gehen.
Der Open Space kann durch immer mehr Aktionsräume (Module) und spielerische, interaktive Elemente sowie konzeptionelle Ideen ergänzt werden und Besucher*innen immer wieder überraschen. Die Grenzen und Einschränkungen des Analogen werden damit aufgehoben, der Besuch und die Zusammenarbeit mit dem Museum auch in Pandemien oder über große Distanzen ermöglicht.
Das Collaboratory verbindet Online Multiplayer, interaktiven 3D Space, Realtime Collaboration, Immersive Voice Chat (geplant), Physik-Simulation und CMS zu einem experimentellen Online-Treffpunkt um die Möglichkeiten der Interaktion, Kommunikation und Kollaboration in virtuellen Räumen auszuloten.
Gleichzeitig ist es ein technisches Experiment bei dem aktuelle Software-Bibliotheken und die Möglichkeiten aktueller Webbrowser ausgereizt werden um eine neuartige Benutzererfahrung zu erschaffen die gleichsam intuitiv, spielerisch, fesselnd als auch inhaltlich wertvoll ist.
Bei der Realisierung wurde auf den Datenschutz und Niedrigschwelligkeit geachtet, es werden keine Benutzerdaten gespeichert, es ist kein Login nötig.
Die Programmierung erfolgte mit HTML, CSS und JavaScript, es sind keine Plugins notwendig (funktioniert im Browser ohne zusätzliche technische Voraussetzungen).
Verwendete Technologien:
- Socket.IO (Echtzeit-Collaboration/Chat)
- Node.js (Multi-User Server)
- Enable3D/Ammo.js (Physik-Simulation (serverside headless physics))
- ThreeJS (3D Rendering)
- Vue.js (User Interface)
- Tween.js (Animation)
- WebAudioAPI (SoundFX)
- Kirby CMS (Content Management)
- Matomo (Statistics)
- Variable Fonts
Das Projekt wurde von Serve and Volley Studiound dem Lenbachhaus, München initiiert und konzipiert, die Finanzierung findet im Rahmen von „dive in. Programm für digitale Interaktionen“ der Kulturstiftung des Bundes im Projektjahr 2021 statt:
Konzept & Design: Klaus Neuburg, Simon Roth
Konzept, Redaktion & PM: Tanja Schomaker, Jacqueline Seeliger, Laura Wünsche, Charlotte Coosemans, Clara Laila Abid Alsstar, Diana Schuster, Juness Beshir (Vermittlungs- und Kommunikationsteam des Lenbachhaus, München)
Die Gestaltung und Umsetzung wurde in Zusammenarbeit prozesshaft und prototypisch entwickelt und vom Büro für Brauchbarkeit technisch konzipiert und pogrammiert.